Drei Sonnenstrahlen
Die quälenden Nächte
Stunde um Stunde abhaken
Die trüben Tage
hohen Haupts am Stock
durchschreiten
Und unermüdlich die verborgenen
drei Sonnenstrahlen
suchen.
Die quälenden Nächte
Stunde um Stunde abhaken
Die trüben Tage
hohen Haupts am Stock
durchschreiten
Und unermüdlich die verborgenen
drei Sonnenstrahlen
suchen.
An diesen kurzen lichtleeren Tagen, die sich endlosen dehnen
An denen du niemandem begegnest
Nur dem Sturm
Und den Brausewellen
Und den Tunnelbäumen, an deren Ende so wenig Licht liegt
Wie in diesem Jahr vor dir
Nicht den Weg des geringsten Widerstands wählen
Sondern den Honigzungen der Dämonen widerstehen
Die dich locken in die Geborgenheit der tosenden Brandung
In die Leichtigkeit des tosenden Windes über den Klippen
Sondern die Füße weglenken von der Uferkante
An diesen Tagen, an denen keine Kraft ist, das Leben zu packen und zu schütteln,
bis es herabwirft, was du von ihm verlangst
An diesen Tagen zu sagen,
Ich bin stark, denn den Lockungen der Finsternis bin ich entlaufen
Und mein Geist jubelt über Gott, die mich gerettet hat
Gerettet hat.
Sonne –
hievst dich gerade mal übers Hausdach beim Feld
Wir zollen deiner guten Absicht Respekt und ziehen unseren Hut vor deinem Bemühen
Kämpfst mit dem Weißdunst um deinen Herrschaftsanspruch
Saugen wir auf dein milchiges Licht wie ein hungriger Säugling,
wie ein Dürstender in der Steppe.
Ein Schwan auf dem blaustillen Wasser
Wie kann ein Schwan so majestätisch sein?
Die See gehört mir
sagt sein Schwanenweiß
und er schaukelt gerade dort auf jenen Wasserstreifen
auf den die Sonne mühsam ein Apricot hinhaucht.
Heute sogar ein freundliches „Guten Morgen“
Ernähren wir uns nicht in den Zeiten der Einsamkeit
von den wenigen freundlichen Grüßen auf unseren kargen Runden?
Stark sind meine Beine heute
Trägt mich der Wintersonne milchiges Licht Meter um Meter voran.
Nun lass ich mich von dir tragen
O uralter Geist von einst
Birgst uns in den kürzesten Tagen
Wo du uns recht freundlich erscheinst.
Du bleichst unsre Ahnung vom Sommer
Wirfst Laken auf Farben und Glück
Verwäschst all Sehnsucht und Kummer
Stäubst Nebel in Stunden und Blick.
Nur lass mich dir eines mahnen
O uralter Geist von je:
An dich in den Tagen der Gräue
Schmiegen wir unser fahles Gesicht
Doch insgeheim flieht unsre Treue
Zur Hüterin des Lichts.
Heut hab ich ein Kind verloren –
Es wurde nie gezeugt –
Brach jäh in mein Gekreise ein
Und hat die Zeit gebeugt –
Blieb mir zwei lange Tage
In leisvergnügtem Glück
Und brachte neben Demutsfurcht
Auch Wunderstaunen mit –
Stieß Türen auf ins Niemals –
Für uns zu zweit und Gott –
Doch dann ein Blutrot in der Kammer – –
Schon war‘s wieder fort –
Sterbende du
Mehr Lebende als
Wir Narren
Die wir beharrlich murmeln
Die Pacht auf Ewigkeit
Ist unser.
Und wenn dann plötzlich
auf der Durchreise nach Süd
Freunde herein brechen
Eine Schneise schlagend
In die alltäglichen Tage
Dann legt die Welt
Schürze und Geschirrtuch ab
Und die Zeit hält inne
Und es hebt dich himmelwärts auf.
Und obschon längst weiter,
bestäubt doch ein Hauch von Goldglanz
die folgenden alltäglichen Tage.
Sommer verspricht
Ein mildes Gesicht
Kraft im Gedicht
Glück mit Gewicht
Leichtigkeit bricht
Sich für dich und mich.
Sommer verspricht
Trumpf dicht an dicht
Nichts unterbricht
Strahlen und Licht
Wärme besticht
Ein gütig Gericht.
Sommer verspricht.
Ob er’s hält – oder nicht?
I saw a cloud a-melting
Two heaps in the sky
Reaching out for fusion
Right before my eye
Wind puffed them towards
Each others’ big embrace
In fever I awaited
Them touching face to face
But to my eyes’ surprise
Alas!
They stayed afar
For they were shrinking, melting
Collapsing like a star
And what is left of us
A speck above the sea
Fading to horizon
Never meant to be.
In memoriam Emily Dickinson
Schenk mir eine Stunde
neben dir zu ruhn.
In dieser einen Stunde
wäre nichts zu tun.
Schenk mir eine Stunde
atmen Haut an Haut.
In dieser einen Stunde
wär ich dir vertraut.
Schenk mir eine Stunde.
Keiner hätt’s gewusst.
Gäb’s diese eine Stunde
wär’s Teufels ein Verlust.